Zum Inhalt springen

300 Jahre Gasthaus „Krone“ (Teil 1)

Im Jahr 1703, also vor genau 300 Jahren, können wir erstmals mit Johann Reinhard Zöller von einem Kronenwirt lesen. Die „Krone“ stand in Dettenheim an der Großgasse. Wenn man aus Richtung Liedolsheim kam, war sie nach der Kirche das zweite Haus auf der rechten Seite der Großgasse.
Von 1703 bis 1714 wohnte der Dorfpfarrer, oder sagen wir lieber die Pfarrer, denn es gab in dieser Zeit 7 Geistliche in Dettenheim, in der „Krone“. Durch die zahlreichen Überschwemmungen in Dettenheim war das Pfarrhaus unbewohnbar geworden und so zog der Pfarrer notgedrungen in die benachbarte „Krone“. Die „Krone“ war somit zum Pfarrhaus geworden, obwohl es für „einem Pfarrer gar nicht anständig“ sei, in einem Wirtshaus zu wohnen. Ab spätestens 1725 war Georg Daniel Klein Eigentümer der Krone. Klein hatte auch den „Löwen“ in Besitz und war zusätzlich Eigentümer von weiteren Häusern in Dettenheim. Sein Sohn Johann Georg war zunächst Kronenwirt, bevor er 1742 als Wirt in den „Löwen“ überwechselte. Seine Tochter Katharina erhielt 1745 die „Krone“. Sie war seit 1734 mit Johann Peter Schlindwein, dem späteren Schultheißen von Dettenheim, verheiratet. Ab 1787 wurde Johann Georg Schlindwein, der Sohn des Johann Peter, Kronenwirt. Er starb bereits mit 54 Jahren und so musste seine Witwe die Wirtschaft für einige Monate alleine führen, bis ihr Sohn Georg Franz Schlindwein die Wirtschaft übernahm. Die „Krone“ war zu Beginn nur eine sog. Straußwirtschaft, d.h. es durften nur selbsterzeugte Getränke ausgeschenkt werden (vergleichbar den heutigen Besenwirtschaften). Später wurde sie zur sog. Kranzwirtschaft und durfte nun auch hinzugekaufte Getränke und einfach zubereitete Speisen anbieten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erhielt sie das ewige Schildrecht, jetzt standen alle Arten von Getränken und Speisen auf ihrer „Karte“ (Fortsetzung folgt).