Alljährlich feiert im Juli die kath. Kirchengemeinde in Karlsdorf ihren Kirchenpatron, den hl. Jakobus (der 25. Juli ist sein Festtag) mit einer Prozession. In diesem Jahr konnte die Pfarrgemeinde auf den 275. Jahrestag der Ersterwähnung ihres Patrons zurückblicken.
Die Dettenheimer hatten ihren Kirchenpatron bei der Umsiedlung 1813 „mitge-nommen“. Doch nicht immer war der Apostel Jakobus der Schutzheilige der Kirche von Dettenheim gewesen. Im Jahre 1464 wird die Dettenheimer Kirche erstmals schriftlich erwähnt. Bereits zweimal war damals die Kirche durch Überschwemmungen des Rheins beschädigt und an verschiedenen Stellen wieder neu errichtet worden. Deshalb hoffte man 1464, dass die neue Kirche an ihrem neuen Standort „befestigt und bestentlich bliben solle“. Als Kirchenpatron wird damals St. Alban genannt, der bis zur Reformation der Schutzheilige des Dettenheimer Kirchleins blieb. Infolge der Reformation, der ständigen Kriege und des von der Obrigkeit immer wieder neu diktierten Religionswechsels, geriet der Kirchenpatron St. Alban anscheinend in Vergessenheit. Die Bewohner Dettenheims wurden erst 1680 durch die Folgen der französischen Reunionspolitik wieder endgültig katholisch. Ein Kirchenpatron wird aber lange Zeit nicht erwähnt. Erst 1726 kann man von einem Schutzpatron lesen, es ist jetzt der hl. Jakobus. Warum man nicht mehr den heiligen Alban als Kirchenpatron nahm, ist nicht geklärt. Eine Theorie wäre, dass Dettenheim an einem der in Süddeutschland zahlreichen Jakobuswege lag, die nach Santiago de Compostela in Spanien führten (dort soll der Legende nach der Apostel begraben sein) und die Dettenheimer aus diesem Grund zu Beginn des 18. Jahrhunderts den heiligen Jakobus als ihren Kirchenpatron wählten. Wie dem auch sei, seit nachweislich 1726 beschützte und beschützt der heilige Jakobus die Gläubigen in Dettenheim und Karlsdorf.