Auswanderung nach Brasilien
Die Auswanderung
Die Auswanderung begann für die Karlsdorfer mit einem Antrag in Bruchsal. Der Antrag wurde veröffentlicht, damit sich eventuelle Schuldner melden konnten. Dann erhielt der Auswanderungswillige einen staatlichen Zuschuss von 200 Gulden von der Gemeinde, die dafür dessen gesamten Grundbesitz einzog. Die Ausreise der Auswanderer begann mit einer Fahrt von Mannhein rheinabwärts nach Antwerpen. Von dort ging es auf’s Schiff. Drei Monate Überfahrt lagen vor den Auswanderern, die die Menschen zur Untätigkeit auf einem kleinem Schiff verdammte.
Auswandererschiff in Blumenau
Der Anfang in Brasilien
Die meisten Karlsdorfer siedelten in der Kolonie Brusque an, die zunächst zum Munizip (Landgemeinde) Itajai gehörte. Ihre Einwohnerzahl stieg von 406 im Jahr 1861 auf fast 4600 in 1875. Am 23.03.1881 wurde Brusque eigenständiges Munizip und als es am 23.09.1916 zur Stadt erhoben wurde dürfte es bereits um 18000 Einwohner gezählt haben, davon etwa 2/3 Deutsche.
Trotz dieses offensichtlichen Aufschwungs waren die Bedingungen für die Übersiedler zunächst hart. Die Kolonie war mit Schulden für Überfahrt und den Landkauf belastet, die Gefahren des Urwalds, dem das Ackerland abgerungen werden musste, die Kämpfe mit den Ureinwohnern (Bugers) und fremden Tieren haben oft ihre Opfer unter den Neuankömmlingen gefordert. Die Strapazen, aber auch die Hoffnungen verdeutlicht ein Spruch aus jener Zeit:„Der ersten Generation der Tod, der Zweiten die Not, der Dritten das Brot!“
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Brasilien und Santa Catarina heute