Wie bereits in den Karlsdorf-Neuthard-Nachrichten zu lesen war, wird sich der Heimatverein in diesem Jahr in starkem Maße für den alten Friedhof in Karlsdorf engagieren. Ziel von uns ist, dass der alte Friedhof nach seiner Entwidmung zeitnah in einer Art und Weise umgestaltet werden kann, die seiner kulturhistorischen Bedeutung und seiner sakralen Vergangenheit gerecht wird. Gleichzeitig hoffen wir auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger, von Vereinen und Institutionen in unserer Gemeinde, damit ein Ort geschaffen werden kann, der große Akzeptanz in der Bevölkerung findet. Viel Lob, Anerkennung und Unterstützung haben wir bis jetzt für unser Engagement erhalten. Viele haben uns aber auch gefragt, warum der Heimatverein dies macht, ob es Aufgabe des Heimatvereins ist, die Umgestaltung des Friedhofes finanziell zu ermöglichen. In den folgenden Ausgaben wollen wir daher die Geschichte des Friedhofes und einzelner seiner Grabmäler erzählen. Vielleicht kann man dann unsere Auffassung besser nachvollziehen, im Karlsdorfer Friedhof einen zentralen Platz unserer Ortsgeschichte, unseres Dorflebens und Friedhofskultur zu sehen, für den sich auch einmal ein außergewöhnlicher Einsatz lohnt!
Als im Jahr 1813 die Dettenheimer nach Altenbürg umzogen, fanden sie dort keinen Friedhof vor. Die ersten Karlsdorfer, die in der neuen Heimat starben, wurden daher in Neuthard begraben. Als man endlich in Karlsdorf einen „schicklichen Platz“ für einen Friedhof gefunden hatte und dieser am 08.12.1813 von Pfarrer Weitzel eingeweiht worden war, stellte sich bald heraus, dass sich dieser Platz nicht als Friedhof eignete. Bereits bei ca. 75 cm Tiefe stand das Grundwasser und die Särge schwammen bei den Beerdigungen auf dem Wasser. Die Gemeinde musste sich daher nach einem neuen Platz umsehen. In der Kirchstraße, der heutigen Thomas-Morus-Straße, fand man ein ca. 450 qm großes Grundstück, dass groß genug war, um die Karlsdorfer Toten aufzunehmen. Am 26. Februar 1814, also vor fast 190 Jahren, wurde dieser zweite Karlsdorfer Friedhof eingeweiht. Er hatte seinen Eingang von der Kirchstraße her (Fortsetzung folgt).