Die Erweiterung des Friedhofes im Jahr 1877 hatte sich als problematisch erwiesen. Das Bezirksamt Bruchsal hatte zunächst einen komplett neuen Standort verlangt, da der Friedhof zu nah an den Häusern liegen würde. Doch Untersuchungen von Prof. Dr. Alexander Riffel (dem Namenspatron einer Straße im Neubaugebiet Kohlfahrtswiesen) ergaben, dass der Boden des Friedhofes kein Wasser durchließ und eine Vergiftung des Grundwassers damit ausgeschlossen war. Hinzu kam noch, dass die Gemeinde durch den Schulhausbau finanziell so stark belastet war, dass die Anlage eines neuen Friedhofes ihr nicht möglich gewesen wäre.
Da die Karlsdorfer Gemarkung sehr klein war, wurde kein freies Stück Land ungenutzt gelassen. 1878 wurde daher von der Gemeinde Kleesamen gekauft und auf dem noch nicht verwendeten Friedhofsteil eingesät. Der angebaute Klee wurde in den kommenden Jahren zugunsten der Gemeindekasse versteigert.
Mit der Erweiterung 1877 hatte der Friedhof seine heutige räumliche Begrenzung erhalten. Belegungsengpässe wurden in den kommenden Jahren durch die Abräumung alter Gräber bzw. durch die sogenannte Tieferlegung beseitigt. Eine erneute Erweiterung des Friedhofes in den 50iger Jahren des vorigen Jahrhunderts scheiterte, so dass die Gemeinde sich entschloss, einen neuen Friedhof anzulegen. Das Platzproblem stand bei dieser Entscheidung nicht an erster Stelle, sondern die Notwendigkeit einer Leichenhalle. Mit Wirkung zum 01.04.1976 wurde der alte Friedhof außer Dienst gestellt, seine Entwidmung erfolgt in diesem Jahr zufälligerweise ebenfalls zum 01. April. Zentrale Blickfänge auf dem alten Friedhof sind das Dettenheimer Sandsteinkreuz aus dem Jahr 1748 und das Mahnmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. (Fortsetzung folgt).