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Karlsdorf und die Säkularisation 1803 (Teil I)

Die Säkularisation, d.h. die Auflösung der geistlichen Fürstentümer, Reichsklöster und Kurfürstentümer, jährt sich in diesem Jahr zum 200. Mal. Mit dem sog. Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde die damalige politische Landkarte vollkommen neu gestaltet (faktisch waren bereits mit der provisorischen Inbesitznahme der betroffenen Gebiete im Jahr 1802 vollendete Tatsachen geschaffen worden). Das Land Baden, nunmehr selbst neues Kurfürstentum, war der große Gewinner dieser Aktion, seine Fläche nahm um ein Vielfaches zu. Von der großen landesgeschichtlichen Bedeutung dieses Ereignisses konnten sich die Mitglieder des Heimatvereins vergangene Woche in einer Führung durch die Bruchsaler Ausstellung „Kirchengut in Fürstenhand“ überzeugen.
Aber neben der großen Bedeutung der Säkularisation für die Landesgeschichte, spielte sie auch bei der Entstehung von Karlsdorf eine entscheidende Rolle.
Das Rheindorf Dettenheim gehörte bis 1803 politisch zur Kurpfalz, Landesherr war der pfälzische Kurfürst in Mannheim. Die Dettenheimer, seit einem Rheindurchstich in immer größerem Ausmaße vom Hochwasser des Rheins bedroht, hatten sich daher schon mehrfach an ihren Landesherrn, den Pfälzer Kurfürsten, gewandt und um eine Verlegung ihres Dorfes gebeten. Als möglicher Ort einer solcher Verlegung wäre damals nur Gelände im gleichen Staatsgebiet, also in der Kurpfalz in Frage gekommen. Folgerichtig war den Dettenheimern ein Gebiet in der Pfalz bei Bellheim als neue Heimat angeboten worden. (Fortsetzung folgt)