Die Not und das Elend der Dettenheimer war immer größer geworden, so dass sich die badische Regierung in Karlsruhe intensiver um das Schicksal des Dorfes kümmern musste. Eine Ministerialkommission wurde 1810 extra hierfür eingesetzt, die aus hochrangigen badischen Beamten bestand.
Am 14. März 1811 fand sich diese Ministerialkommission in Dettenheim zu einem Lokaltermin ein. Der Kommission aus Karlsruhe gehörten Kreisdirektor und Staatsrat von Wechmar (nach ihm ist die Wechmar-Anlage benannt), Regierungs- und Kreisrat Hartleben, Kreisdirektionssekretär Mezger, Major Tulla (nach ihm ist die Tullastraße benannt) und Oberamtmann Guhmann an. Als die Kommission in Dettenheim eintraf, waren dort der Bürgermeister, „die Gerichtsleute (Gemeinderat) und die Gemeindemitglieder bereits versammelt“, um sie zu empfangen. Die Mitglieder der Kommission nahmen ihre Aufgabe ernst und so wurde die Situation am Rhein von der Nordseite der Dettenheimer Gemarkung bei Russheim bis zur südlichen Gemarkungsgrenze bei Hochstetten komplett in Augenschein genommen. Sie stellten u.a. fest, dass der „größte Teil der noch vorhandenen unbedeutenden Dettenheimer Gemarkung durch Austreten des Rheins noch unter Wasser gesetzt war“. Dies war für die Mitglieder der Kommission umso überraschender, da der Rhein zu diesem Zeitpunkt kein Hochwasser führte. Bereits am Ende des Lokaltermins kam man daher zur Einsicht, dass es unmöglich sei, „den Ort gegen weiteres Eindringen des Stromes zu schützen“ und dass der „Ort an andere Stelle“ verlegt werden müsse. Major Tulla erhielt an diesem Tag den Auftrag, einen Plan von der ganzen Gegend und hierzu ein gewässertechnisches Gutachten zu erstellen.
Ein kleines Detail zum Schmunzeln sei auch noch erwähnt. Der Weg von Hochstetten auf Liedolsheim, den die hohen Herren aus Karlsruhe nahmen, musste vor dem Lokaltermin „in aller Eile so gut wie möglich ausgebessert“ werden. Und selbstverständlich wurde ebenfalls an das leibliche Wohl der Beamten gedacht; im „Ochsen“ in Liedolsheim wurde das Mittagessen bestellt. Entweder waren die zahlreichen Gaststätten in Dettenheim nicht fein genug für die Herren der Kommission oder aber man wollte ganz einfach ungestört von den Dettenheimer Sorgen in Ruhe dort zu Mittagessen.