In der Nacht vom 07. auf den 08. Mai 1931 kam es in ganz Nordbaden zu außerordentlich starken Niederschlägen. Dieser ca. 14-stündige Dauerregen ließ alle Bäche der Umgebung und vor allem den Saalbach bedrohlich anschwellen. Ungefähr sechs Millionen Kubikmeter Wasser flossen auf der Saalbach durch Bruchsal und dann in Richtung Karlsdorf.
In etwa drei Hochwasserwellen wurde Karlsdorf von den Wassermassen der Saalbach getroffen. Die erste Hochwasserwelle sorgte dafür, dass beim alten Friedhof der Bach über die Ufer ging. Hierzu schrieb die Bruchsaler Zeitung am 9. Mai: „Im sogenannten „Linsenviertel“ ist die Überschwemmung so stark, daß manchen Leuten der gewöhnliche Eingang in ihre Behausung durch das Wasser versperrt ist. Auf einer Leiter müssen sie durch das Fenster in ihr Heim gelangen. Auch der Friedhof ist von den Fluten heimgesucht. Die Kirchstraße (die heutige Thomas-Morus-Straße), durch die der ausgebrochene Saalbach seinen Weg zum Saugraben nimmt, gleicht einem reißenden Fluß. Für die Schüler, die um 4 Uhr das alte Schulhaus verlassen wollten, bauten Männer eine Brücke…“.
Eine zweite Hochwasserwelle führte zu Überschwemmungen in der Bahnhofstraße, Bruchsaler Straße, Friedenstraße und entlang der Bahnlinie in Richtung Bruchsal. Abschließend setzte das Hochwasser das Gebiet um den Mühlenteich, mit Amalienstraße und Neutharder Straße unter Wasser. Neben dem großen finanziellen Schaden (ca. 80.000 Reichsmark) führte das Hochwasser auch zu einer Schnakenplage „biblischen Ausmaßes“. Um weitere Hochwasser dieser Art zu verhindern, wurde später der Saalbachkanal gebaut.